Luna Sandals: Handmade Huaraches from Seattle

Luna Sandals Logo

Als ich euch hier kürzlich die Original Lunas vorstellte, gab ich außerdem auch einen Einblick in die Produktpalette von Luna Sandals. Im Nachhinein erscheint es mir jedoch sinnvoller, diese Infos in einem gesonderten Post zusammenzufassen und die Sandalen-Rezension entsprechend zu kürzen. Nachfolgend gibt es also noch einmal alles Wissenswerte zu Luna Sandals und den Produkten.

Luna Sandals wurde vor einigen Jahren von Barefoot Ted und den Brüdern Bookis und Scott Smuin in Seattle gegründet. Der Name des Unternehmens ist eine Hommage an Teds Freund und Lehrmeister in Sachen Sandalenbau, Manuel Luna. Unter dessen Anleitung und Mithilfe hatte Barefoot Ted bei seiner erster Begegnung mit den Rarámuri in Mexiko, seine ersten Huaraches aus etwas Autoreifengummi und einer Schnur gebastelt.

Ted und seine „Monkeys“ – wie er seine Crew liebevoll nennt – stellen alle Luna Sandals in Handarbeit her und verschicken sie in die ganze Welt. Die Produktpalette ist sehr überschaubar und umfasst derzeit lediglich vier verschiedene Sandalen-Typen, die sich im Wesentlichen nur in der Sohlenstärke und dem -profil unterscheiden. Durch viele verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, dürfte dennoch für jeden Geschmack und jedes Läuferbedürfnis etwas dabei sein. Die Sohlen wurden übrigens alle in Kooperation mit Vibram, dem Hersteller der FiveFingers entwickelt.

Neben den vier unterschiedlichen Sohlen mit Stärken zwischen 6-12 mm, stehen auch zwei verschiedene Schnürsysteme und Fußbetten zur Auswahl. Standardmäßig werden die Sandalen mit dem MGT-Fußbett (Monkey Grip Technology) und dem ATS-Schnürsystem (All Terrain Strapping) ausgerüstet. Bei dem MGT-Fußbett handelt es sich um eine rutschfeste, leicht geriffelte Gummioberfläche, die selbst bei Nässe noch besten Halt bietet. Das für einige Modelle optional erhältliche Lederfußbett, kann dagegen mit einem noch höheren Tragekomfort punkten, verliert jedoch bei nasser Witterung deutlich an Grip.

Wie das MGT-Fußbett genügt auch das ATS-Schnürsystem härtesten Ansprüchen. Ein 17 mm breites Nylonband, das an der Ferse elastisch ist und mit einer simplen Spannschnalle auf dem Spann fixiert wird, sorgt sogar unter Extrembedingungen (z. B. beim Trail Running und/oder Regen) für einen absolut sicheren Sitz. Dieses Schnellspannsystem ist außerdem die einfachste Methode, die Luna Sandals am Fuß zu fixieren. Wer es etwas traditioneller mag, der entscheidet sich für eine Schnürung mit einem einfachen Leder-, Hanf- oder Nylonband. Diese Varianten der Huaraches tragen alle den Zusatz „Traditional“ im Namen.

Das beste Bodengefühl bietet der Venado (spanisch für Hirsch), mit einer Sohlenstärke von nur 6 mm. Wer überwiegend über Asphalt und feine Schotterwege läuft, ist mit der dünnen, extrem flexiblen und nahezu profillosen Sohle dieser Huaraches bestens ausgerüstet. Mit der Zeit passt sich das dünne Material immer deutlicher an den Fuß an und sorgt so für einen noch besseren Sitz und Tragekomfort. In Kombination mit einem Lederfußbett verstärkt sich dieser Effekt sogar noch einmal (hier geht’s zum vollständigen Testbericht der Original Lunas).

Luna Sandals Luna Original, Traditional Venado
In der Anfangszeit hieß der Venado noch Original Luna. Hier mit Lederfußbett und traditioneller Schnürung mit Lederriemen.

Die nächsten beiden Sandalen im Sortiment heißen Leadville und Leadville Pacer und sind nach dem berühmten 100-Milen-Rennen durch die Rocky Mountains in Colorado benannt. Mit ihren 11 mm bzw. 9 mm starken Profilsohlen und dem MGT-Fußbett genügen sie selbst den hohen Ansprüchen eines Ultramarathons (hier geht’s zum vollständigen Testbericht des Leadville Pacers).

Luna Sandals Leadville Pacer
Der Leadville Pacer mit MGT-Fußbett und ATS-Schnürsystem. Das Zackenprofil ist besonders für Trails geeignet.

Komplettiert wird die Produktpalette von dem Mono (spanisch für Affe). Laut Produktbeschreibung ist dies die „do everything, go everywhere“ Sandale. Sie verfügt über eine 12 mm starke Profilsohle, die für wirklichen jeden Zweck geeignet ist. Anders als bei den beiden Leadville-Modellen steht hier jedoch auch ein Lederfußbett zur Auswahl.

Luna Sandals Mono
Der Mono mit MGT-Fußbett und ATS-Schnürsystem. Die Sohle aus Schaumstoffwaben stellte sich leider als nicht sehr langlebig heraus.

Die Preise für die Huaraches variieren zwischen 50 USD (Traditional Venado) und 95 USD (Leadville) zuzüglich 24 USD Versandkosten. Die Traditional Varianten sind je nach Modell 10-15 USD günstiger, als die mit dem ATS-Schnürsystem ausgerüsteten Standardversionen. Das Lederfußbett, das für Venado und Mono optional erhältlich ist, kostet 10 USD Aufpreis. Wer, wie ich, nicht so recht weiß, welche Größe er wählen soll, kann sich seine Huaraches für 15 USD extra auch ganz individuell an seine Fußgröße(n) anpassen lassen.

Zugegeben, ganz billig ist das sicherlich nicht, aber schließlich werden die Huaraches auch aus hochwertigen Materialien alle in Handarbeit hergestellt und zwar nicht etwa in einem Billiglohnland, sondern in den USA. Und letztendlich sind Luna Sandals mehr als bloß Laufsandalen. Man kann und will sie den ganzen Tag über tragen! Nur Barfußlaufen ist noch schöner.

Mittlerweile gibt es übrigens auch eine deutsche Website von Luna Sandals, die dem Anschein nach in Kooperation mit der Basecamp GmbH aus München aufgebaut wurde. Vermutlich ist das der Grund, das dort jedes Modell zum Einheitspreis angeboten wird, der jedoch leider in keinem Verhältnis zu den US-Preisen steht. Hier werden modellunabhängig satte 110 Euro fällig!

2 Kommentare

  1. Hallo Sascha,

    gut geschrieben!

    Ich bringe ein bisschen Licht in den Anschein ;)=

    LUNA Sandals Germany ist ein eigenständiges Unternehmen.
    Wir freuen uns, dass das Basecamp unser erster offizieller Händler in Deutschland ist. Weitere werden folgen.

    Den "satten Einheitspreis" möchte ich an dieser Stelle gerne in eine Verhältnis setzen, da hier einiges mitspielt.

    Zum einen: Das Steuersystem ist in Amerika ein anderes wie in Deutschland. Wir haben in Deutschland 19% Mehrwertsteuer. Die gibt es in Amerika nicht. Dort gibt es z.B. eine sales tax, die je Bundesstaat unterschiedlich ist von 0-10%.

    Zum Anderen: Sandalen für LUNA Sandals Germany kommen von Seattle auf offiziellem und geregeltem Weg nach Deutschland. Das heißt der Wechselkurs wird eingerechnet und sie werden Zoll-technisch erfasst – auch an dieser Stelle gibt es Steuern.

    Und: Im deutschen Preis ist der Versand innerhalb Deutschlands schon eingerechnet. Beim individuellen Versand von der amerikanischen Seite werden 23,95$ fällig.

    Wir denken, dass die LUNA Sandals in Deutschland ihren Preis wert sind!
    Und das liegt nicht nur – wie du so schön erwähnst – daran, dass sie nicht in Billiglohnländern hergestellt sind, sondern vor allem an Ihrer Qualität und dem Service um sie herum.

    Bei Fragen findest du auf luna-sandals.de gerne einen Ansprechpartner.

    Grüße aus dem LUNA Sandals Baumhaus in München

    1. danke tilo, für deine erläuterung! so falsch lag ich also mit meiner vermutung nicht. etwas vereinfacht gesagt, übernimmt luna sandals germany lediglich den vertrieb für deutschland, wie ein importeur, der selbst natürlich auch noch mitverdienen will/muss. daher die deutlich höheren preise…

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